
Wird Facebook schon bald eine Paywall-Lösung für Verlage anbieten?
Im Gegensatz zu Google sucht Facebook aktiv nach Verlagen, welche die eigenen Inhalte auf Facebook veröffentlichen. So baute Facebook die Video-Funktion stark aus. Und auch künftig wird Facebook noch daran schrauben und Neuerungen bringen.
Schon heute sind viele Verlage eng mit Facebook verbunden, ob mittels Like-Button auf der Seite oder sogar dem Facebook Login. Sprich, User können sich mit dem Facebook-Account bei Dritt-Websites einloggen.
Nun habe ich gestern gelesen, dass Facebook aktiv an der Akquisition von Verlagen ist, welche Inhalte gezielt auf Facebook publizieren und Videos nicht über YouTube, sondern direkt in Facebook hochladen.
Und im letzten Jahr machte Facebook Schlagzeilen, da Facebook eine Bankenlizenz in Irland beantragt hat. Somit könnte Facebook künftig Bankdienstleistungen anbieten. Dabei sind Idee im Raum, über die Messanger-App Geld an Freunde oder sogar Unternehmen senden zu können. Nur schon diese Funktion würde wohl eine Branche auf den Kopf stellen. Und auch das Mobile-Payment würde sicherlich einen neuen Schub erhalten. So könnte ich mir vorstellen, bei einem Einkauf in einem Geschäft künftig per Facebook Messanger zu bezahlen.
Um die Bezhalung ausführen zu können, bedingt es, dass wir eine Kreditkarte hinterlegen oder das Guthaben anderweitig, beispielsweise mit Gutscheinen wie dies bei iTunes möglich ist, aufladen. Das es Facebook ernst meint, zeigt auch die Akquisition von PayPal-Chef Marcus.
Wenn ich nun die beiden Vorstösse von Facebook, also die Bankenlizenz wie auch die Aktivität, neue Verlage an Facebook zu binden, verbinde. So entsteht hier ein neues Geschäftsmodell. Und zwar ein Modell, für das die ganze Verlagsbranche noch keine Lösung hat – Inhalte erfolgreich zu monetarisieren.
So habe ich mir zwei mögliche Ansätze vorgestellt.
Der erste Ansatz ist, dass per Facebook ein Beitrag angeteasert wird. Statt nun auf den Artikel zu klicken, gibt es die Buttons, welche heute schon bestehen. Neu könnte es einen Button namens „Beitrag kaufen“ geben. Mit Klick auf den Button wird der angegebene Betrag vom Facebook Guthaben oder der Kreditkarte abgebucht und man wird auf den Inhalt weitergeleitet.
Ansatz zwei ist, dass die Verlage auf der Website neben einem Like-Button auch einen Pay-Button einfügen. Öffne ich nun einen kostenpflichtigen Inhalt, so wird dieser durch ein Overlay mit dem Facebook Pay-Button verdeckt. Mit Klick auf den Pay-Button verschwindet das Overlay und ich kann den Artikel lesen. Natürlich muss dies nicht zwingend ein Overlay sein. Es kann auch sein dass der Artikel angeteasert wird und mit Klick auf den Button erhält man den restlichen Inhalt.
Da wir ja bereits die Kreditkarte für die Bezahlung per Messanger-App hinterlegt haben, bzw. wir bereits ein Guthaben bei Facebook haben. Vereinfacht dies die Bezahlungen von Inhalten enorm.
Zudem ist der Konsument mit dieser Lösung nicht an ein Abo gebunden, wie es viele Medienhäuser anbieten. Sondern er kann sich seine Inhalte selbst zusammen stellen und nur das bezahlen, was ihn auch interessiert. Der selbe Ansatz, den ich übrigens gegenüber einem Abo oder einer Flatrate bevorzuge, wird bereits durch LaterPay entwickelt bzw. angeboten.
Es wird weiterhin spannend bleiben, wie sich die Verlagsbranche und vor allem auch Facebook entwickelt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Facebook zukünftig einen Grossteil des Umsatz über den Verkauf von Artikeln, Videos (Serien, Filme, etc.) macht. So wies dies bei Apple der Fall ist.
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Mittlerweile greifen immer mehr Verlage auf Paywalls zurück. Es ist nur eine Frage der Zeit bis tatsächlich alle dies nutzen. Für die Konsumenten natürlich alles andere als schön, dennoch der Schritt der Verlage ist schon nachvollziehbar.